Der Wiener Volksgarten und seine Sehenswürdigkeiten
Der Wiener Volksgarten und seine interessante Entstehungsgeschichte. Die historische Parkanlage ist seit der Eröffnung im Jahre 1823 eine der beliebtesten Erholungsorte der Wiener und Wienerinnen. Sobald im Juni die unzähligen Rosen im Rosarium blühen, dann zählt der Wiener Volksgarten zu den top Wiener Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Dank der Franzosen, hat Wien eine historische Parkanlage
Die Geschichte vom Wiener Volksgarten beginnt mit der Sprengung der Festungsmauern durch französische Geschütze während der zweiten Invasion 1809. Am 4. November um 17 Uhr wird der Ravelin vor der Burg von den Franzosen in Schutt gelegt. Anschließend mussten auch die Basteimauern samt der Burgbastei abgetragen werden. Somit bekam die Stadt eine unfreiwillige Veranlassung zu einer bedeutenden Umgestaltung und Verschönerung des äußeren Burgplatzes.
Mit der Abtragung der Burgbastei war aber auch die Demolierung des alten Burgtores verbunden, welche im Jahre 1818 erfolgte. Hiermit war auch eine äußerst unbequeme, lästige Passage zwischen Burg und den Vorstädten glücklich beseitigt und den Wienern endlich Gelegenheit gegeben, angenehmere Ausgangswege nach dem Glacis zu schaffen.
Im Jahre 1819 wurde der Graben vor dem ehemaligen sogenannten „Spaninger“, der bereits 1805 beseitigt wurde, verschüttet und geschlossen, und nach dem im selben Jahre der neue Paradeplatz vollkommen geebnet worden war, auf der einen Seite der neue Hofgarten (der heutige Burggarten) vom Kanzleidirektor des Hofbauamtes Ludwig von Remy und auf der anderen Seite der Wiener Volksgarten angelegt. Auch dieser verdankt seine Entstehung den Sprengungen der Franzosen, da sich auf der Area desselben mehrere Festungswerke und der alte Stadtgraben befanden.
Im Jahre 1822 errichtete Corti hier ein Kaffeehaus. Der Wiener Volksgarten wurde übrigens erst am 1.März 1823 für die Öffentlichkeit eröffnet, nachdem einige Monate vorher der Theseustempel vollendet und die berühmte Gruppe „Theseuskampf mit dem Zentauren“ aufgestellt worden war.
Wiener Volksgarten – Springbrunnen mit Wassernixe
Im Mittelpunkt der halbkreisförmigen platzartigen Erweiterung zum Wiener Heldenplatz befindet sich im Wiener Volksgarten der Triton- und Nymphen Brunnen. Der Springbrunnen vom Bildhauer Tilgner stellt eine Wassernixe dar, die von einem Faun geraubt wird. Die Komposition ist äußerst wirksam und auf das Sorgfältigste ausgeführt. Besonders Effekvoll sind die weichen, runden Mädchenformen neben denen der knorrigen Männergestalt.
Wiener Volksgarten – Der Theseustempel
Der Theseustempel im Wiener Volksgarten ist neben dem äußeren Burgtor eines der wenigen Überbleibsel aus jener klassizistischen Periode des Vormärz. Die Anregung zum Bau des Tempels gab der berühmte Bildhauer Canova selbst, als Kaiser Franz II./I. die Aufstellung seines Monumentalwerkes „Theseus im Kampf mit dem Zentauren“ in den öffentlichen Gärten nächst der Burg befahl. Canova schlug vor, zur Aufnahme dieser Gruppe einen Tempel zu bauen, der dem Theseustempel im alten Athen getreu nachgebildet werden sollte. Der Hofbaumeister Pietro de Nobile schritt sodann an den Bau, der sich getreu an sein klassisches Vorbild hält nur, dass die Längsseite den Raumverhältnissen entsprechend etwas verkürzt wurde. Im Tempelinneren fand dann die Theseusgruppe ihre Aufstellung. Nach der Vollendung der Prachtbauten der neuen Hofmuseen wurde das Kunstwerk in das Kunsthistorische Hofmuseum übertragen wo sie – abgesehen davon, dass beim Umzug die Gruppe selbst beschädigt wurde – eine vom künstlerischen Standpunkt recht ungünstige Aufstellung fand.
Wiener Volksgarten – Das Kaiserin Elisabeth-Denkmal
In einem ruhigen Areal vom Wiener Volksgarten befindet sich die wunderschöne Anlage mit dem Kaiserin Elisabeth-Denkmal aus Laaser Marmor. Am 4. Juni 1907 wurde dieses Denkmal feierlich eröffnet. Der Wiener Volksgarten war mit zahlreichen Gästen und Zuschauern aus der Bevölkerung bis auf den letzten Platz voll. Die österreichischen Bundesgärten bemühen sich jedes Jahr die Anlage zu einem wahren Hingucker zu machen. Dieser besondere Ort ist genau richtig um kurz inne zu halten.